Aachener Zeitung am Sonntag (27.12.2020) - Seite 1
Wie würden Sie die Aufgabe Ihres Vereins kurz beschreiben?
Kerngeschäft unseres BSC Setterich ist natürlich, Handball zu spielen. Uns ist wichtig, in einer individualisierten und digitalisierten Welt, Kindern und Jugendlichen ein bodenständiges analoges Sporterlebnis und das Leben und Lernen in einem Team zu bieten. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren auch zusammen.
Ihr Verein ist „Stützpunktverein“. Was bedeutet das?
Integration ist für den BSC Setterich als Mannschaftssport-Verein eine Selbstverständlichkeit. Als Stützpunktverein fühlen wir uns darüber hinaus verpflichtet, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, Menschen hier ein Zuhause-Gefühl über das Vereinsleben zu verschaffen. Integration gelingt nur durch Kennenlernen-können und Mitmachen-dürfen.
Corona hat auch viele Sportvereine hart getroffen. Inwieweit ist überhaupt noch Vereinsleben möglich?
Aktuell geht kaum etwas. Dennoch haben wir um Nikolaus herum unsere traditionellen Weihnachtstüten an die Kinder/Jugendlichen verteilen können.
Gibt es Tipps für die ambitionierten Sportler/Wettkämpfer, sich im „Heimtraining“ fit zu halten? Wie werden die Tipps gegebenenfalls vermittelt?
Wir reichen an unsere Mitglieder Trainingspläne/Internetvideos z. B. des Deutschen HandballBundes weiter. Darüber hinaus versuchen wir, Corona-konformes Training outdoor als Lauf-, Wurf- und Fangtraining in festen Zweier-Gruppen zu initiieren und zu begleiten.
Wie tauschen sich die Mitglieder in so einer Zeit aus, und welche Fragen tauchen seitens der Mitglieder beim Vorstand auf?
Hauptkommunikationsweg sind die diversen WhatsApp-Gruppen der Mannschaften, Trainer und Offiziellen. Dadurch bleiben wir regelmäßig mit den meisten Mitgliedern in Kontakt. Hauptfragen sind immer: Was geht sportlich? Wie und wo können wir trainieren? Welche Regeln müssen wir beachten?
Inwiefern arbeiten Sie mit anderen Akteuren in der Stadt oder in der Region zusammen?
Wir bieten für Schulen HiS – Handball in der Schule – an und sind Kooperationspartner des Evangelischen Familienzentrums „Engelhaus“. Regional beteiligen wir uns an den Aktionen des RegioSportBundes – FlizzKids, Sport im Park – und nehmen am Kinder- und Jugendforum der Städteregion teil.
Aachener Zeitung am Sonntag (27.12.2020) - Seite 3
Warum ist Ihnen persönlich das Engagement im Verein wichtig?
Seit Kindesbeinen selber immer in Handballvereinen unterwegs, habe ich das immer als ungeheuer bereichernd empfunden. Selber fit bleiben, ein toller Sport, Freunde fürs Leben … so etwas Wunderbares möchte ich am Leben erhalten und weitergeben.
Was war Ihr schönstes bzw. nachhaltigstes Erlebnis mit dem Verein?
Als Jugendlicher der Zusammenhalt im Team…, als Trainer einerseits Titelgewinne als zählbarer sportlicher Erfolg, und persönlich der Spaß an der Sache, den die Kids bei uns im Verein ausstrahlen.
Was wollten Sie den anderen Vereinsmitgliedern, Unterstützern oder der Politik immer schon mal sagen?
Oh, drei Baustellen auf einmal…Danke an die Mädels und Jungs, die sich auch im Verein engagieren, aber es müssten noch ein paar mehr werden. Betreuer sind ein immer selteneres Gut.
Auch den Unterstützern einfach Danke, für alles was geht.
Der Stadt Baesweiler bin ich ebenfalls sehr dankbar für die große Unterstützung rund um die Hallennutzung. Übergeordnet wäre es schön, wenn die Politik den Vereinssport als wichtigen Bildungsbestandteil anerkennen und enger und aktiver in Schule einbinden würde, damit mehr Kinder Vereinssport kennenlernen und davon profitieren können.
Welche größeren Ziele bzw. Aktivitäten haben Sie trotz Corona mit dem Verein im Blick?
Wir möchten zurück in den geregelten Trainingsbetrieb. Dann können wir auch wieder unsere Offene Trainingstür und unsere Handball-Feriencamps anbieten. Und endlich nochmal ein schönes Sommerfest und unsere tolle Weihnachtsfeier veranstalten zu können, steht auch ganz oben auf dem BSC-Wunschzettel.
Ein „Kaltstart“ ist ja auch für Sportler/innen eher ungünstig. Was ist noch zu tun/zu bedenken, bevor der Regelbetrieb nach der Coronapause wieder starten kann?
Wir sind heiß! Unsere vom Vorstand erarbeiteten Hygienekonzepte sowohl für den Trainings- als auch den Ligabetrieb sind genehmigt und Praxis erprobt. Sobald die Hallen wieder für den Amateursport geöffnet werden, können wir sofort wieder starten und corona-konformen Handball anbieten.